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DAX im Rückblick der US-Präsidentschaftswahl und der weitere Vormarsch des Neoliberalismus.

Diese Woche reagierten die Börsen doch anders als gedacht. Als der neue US-Präsident, nämlich Trump, gewählt wurde, fielen die Kurse. Der DAX fiel in der Nacht, also vorbörslich, auf um die 10.100 Punkte runter und kam dann im Laufe des Tages wieder zurück. Und der Dow Jones hat ein neues Allzeithoch erreicht. Wie ist denn das zu verstehen?

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Manche sagten, es läge daran, dass man nach dem Brexit besser mit soetwas umgehen kann. Andere meinte, es dauere ja noch, bis Trump wirklich Präsident werde, ebenfalls mit dem Verweis auf den Brexit. Aber so lange wird das wohl nicht dauern. Am 20. Januar beginnt die Amtszeit von Trump. (Ich kann es immernoch nicht glauben). Noch andere sagten, die Panik hätte die Leute zum Verkauf getrieben, während einige Leute darauf spekuliert haben und ihr Körbchen auf den billigen Plätzen positioniert haben; und damit einen ordentlichen Gewinn erzielen konnten!

Warum die Börsen anstiegen, soll an einer geänderten Sicht auf die Dinge liegen. Man geht von einem großen Investitionsprogramm in den USA aus, was die Wirtschaft antreibt, aber auch die Schulden erhöhen wird (vor allem vor dem Hintergrund, dass Trump die Steuern senken will). Mehr Schulden, mehr Staatsanleihen. Dementsprechend werden wohl die Zinsen in den USA steigen und das vermutlich schon im Dezember, zumindest gehen viele davon aus. Der US-Dollar steigt und der Preis des Öls fällt. Der US-Dollar ist am 9. November um 3,5 Prozent hin und her gesprungen (gegenüber dem Euro). Das könnte auch die EZB unter Zugzwang stellen. Die Yellen, Chefin der US-Notenbank FED, wird uns aber noch bis 2018 erhalten bleiben.

Die Banken profitieren von der Ankündigung, dass Trump die Finanzmärkte wieder deregulieren will. Also ein entfesselter Markt, der zur Finanzkrise 2007 führte, wie der Film “The Big Short” eindrucksvoll schildert. Dieser Neoliberalismus hat erst zu dem Gefühl der Abhängigkeit geführt, dass Trump gewählt hat. Das gefällt natürlich den Reichen, denn deren Vermögen weiter steigen wird – was die Schere zwischen Arm und Reich weiter öffnet. Börslich gehe ich von einem kurzen Strohfeuer aus, dass langfristig zu fallenden Kursen führen wird. Der Protektionismus führt zumeist zu schwachen Unternehmen, die dann nicht mehr wettbewerbsfähig sind, so die einhellige Meinung unter Wirtschaftsfachleuten.

Gestern hingegen fiel der DAX wieder. Zum Schluss stand er gestern bei 10.630 Punkten, wobei der DAX gestern auch die 10.800 Punkte-Linie fast berührt hat. Die Aktion um den 9. November herum ist wohl der US-Wahl zu verdanken und ist ein Sonderfall. Solange der DAX nicht wieder unter die 10.600 Punkte fällt, wird er wohl weiterhin konsolidieren, wie er es seit August macht. Ein Seitwärtstrend zwischen 10.400 und 10.800 Punkten.

Es stehen noch einige Berichte an, aber vor allem ist nächsten Freitag wieder ein Verfallstag, ein Hexensabbat. Ob es endlich zur Jahresendrallye kommt, bleibt offen.

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