Die Zeit ist wohl die ultimative Komponente im Leben, jeder braucht sie, keiner hat sie – Zeit ist Geld und wie wichtig Geld in unserer kapitalistischen Welt ist, brauche ich wohl nicht zu betonen.
Die Zeit ist ein virtuelles Konstrukt, dass wir uns irgendwie selbst aufzwängen. Im Prinzip ja nicht unbedingt, denn die Zeit gibt es seit dem Beginn unseres Universums; wir werden geboren und werden alt, der Tag vergeht und ein neuer wird geboren, die Bäume wachsen und werden groß. Die Auswirkungen der Zeit sind allgegenwärtig. Aber die Menschen zwängen die Zeit in Stunden, Minuten, Sekunden – und letztere werden immer wichtiger, so sehr, dass auch im Alltag Millisekunden angekommen sind.
Noch vor ein paar hundert Jahren waren Sekunden nicht relevant, man rechnete in Tagen und Monaten. Eine Reise quer durch Deutschland war nicht in einem Tag zu machen, es war alles langsamer – viel langsamer. Doch die Zeit hat an Geschwindigkeit zugenommen. Die Sekunde hat eine unglaubliche Bedeutung bekommen, sie entscheiden über Leben und Tod, wie man ja weiß.
Wir haben uns Gerätschaften gebaut, die uns Zeit geben sollen. Wir haben alles so sehr optimiert, dass uns viele Aufgaben abgenommen werden. Wir reisen in einer Motor-Rad-Maschine, um schneller zu reisen. Wir haben Spül- und Waschmaschinen, die uns die Haushaltsführung ernorm erleichert, sie geben uns Zeit, denn die Arbeit macht ja jemand anders – eine Machine. Unsere Kommunikation ist in der Potenz gestiegen! Wenn man überlegt, dass noch vor 200 Jahren ein Brief per Reiter oder Postkutsche von A nach B transportiert werden musste, hat man eine Email über das Internet nun nahezu in Echtzeit.
In der Zeit, wie Maschinen unsere Arbeit übernehmen und uns damit Zeit schenken, ist diese Zeit aber keine Freizeit! Nein es ist nun mehr Arbeitszeit daraus geworden.
Und das ist die Revolution der Moderne, die Ausbeutung der Zeit. Je mehr Freizeit wir haben könnten, desto mehr Arbeit haben wir plötzlich. Es ist doch kein Zufall, dass viele Menschen über Burn Out oder über extremen Leistungsdruck klagen. Unsere Leistunggesellschaft ist ohne die Ausbeutung der Zeit, gar nicht denkbar. Unsere Produktionszahlen sind doch nur möglich, weil wir die Zeit radikal ausnutzen, bis zum letzten Schweißtropfen. Es ist ja klar, dass die Ausbeutung der Zeit, die Ausbeutung unser selbst darstellt.
Zeit ist ein kostbares Gut, wohl das kostbarste – es ist wie die Jugend, genaugenommen ist es die Jugend. Doch sie vergeht, unerbitterlich für jeden gleich? Nein, Zeit wird durchrationalisiert und strukturiert, sei es durch das Fernsehen, durch die Einteilung auf der Uhr oder den Druck, die Zeit nutzen zu müssen und so ist es, die Zeit muss genutzt werden. Doch was Nutzen ist und was nicht, ist nicht individuell zu bestimmen, sondern durch die Indoktrinierung der Gesellschaft.
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