Inzwischen ist das ja nicht mehr so dramatisch als Mann lange Haare zu tragen, es gibt sogar langhaarige Politiker, wenn auch bei den Grünen. Aber wieso werden langhaarigen Männern unzivilisierte Aspekte zugeschrieben?
Sicherlich, in den 60er Jahren war es am Dramatischsten, damals hatte ein Mann mit langen Haaren echte Diskriminierung zu erwarten. Hippies waren ja nicht allzu beliebt, wenngleich mein Vater noch sagte, dass man die Blumenkinder eher belächelte, als wirklich negativ einzuschätzen. Doch ich denke, diese Unterteilung reicht noch viel weiter zurück, als aus den Großbürgerlichen Zeiten der 30er, 40er und 50er Jahre.
Die antiken Germanen (nicht die Deutschen!) haben zwar das römische Reich zu Fall gebracht, aber nicht weil sie so gut auf dem Schlachtfeld waren, sondern weil es zu viele waren. Interessanterweise hatten die Römer dasselbe Problem, wie das heutige Europa und wir machen offensichtlich dasselbe macht wie Rom seinerzeit – was deren Untergang war: Sich abschotten.
Die Römer waren diszipliniert und agierten auf dem Schlachtfeld strategisch und taktisch. Sie folgten den Befehlen des Generals und konnten derart agieren wie ein Mann. Die Armee folgte den Befehlen, wie ein Speer dem Werfenden.
Die Germanen und Kelten tummelten sich wild auf dem Schlachtfeld auf der Suche nach einem Zweikampf – doch die Römer dachten nicht daran. Die Römer schossen aus der Entfernung, die Barbaren wollten den Nahkampf, da braucht man nicht studieren um zu wissen, wer gewinnt.
Schließlich waren die Römer im Feld ungeschlagen und erst die Varusschlacht, wo man sie im Wald überraschen konnte, brachte die Wende. Die Kelten jedoch erlagen ihrer Kriegsart und verschwanden vom kontinentalen Europa, geschlagen und kolonialisiert von den Römern. Die römische Provinz Gallien, so nannten die Römer die Kelten: Gallier, überdauerte noch am Längsten und ging mit dem römischen Reich unter. Ihr Widerstand brach mit der Schlacht von Alesia, im Jahr 52 vor unserer Zeitrechnung.
Im Übrigen ist es bis heute für Männer verboten in Deutschland lange Haare beim Militärdienst zu tragen!
In der Antike war es Griechenland und Rom, die die zivilisierte Welt darstellten. Unsere Vorfahren, die alten Germanen oder Kelten, waren aus deren Sicht eher archaisch. Sie trugen lange Haare (!) und ihnen waren barbarisches Verhalten zugeschrieben. Die Römer hingeben waren mit kurzen Haaren eher diszipliniert und “zivilisiert”, während die barbarischen Völker eher als undiszipliniert angsehen wurden.
Aber zurück zu den Haaren: Die römische Armee war wohl die beste der antiken Welt in Europa. Ihre Truppen waren nicht nur rasiert, sie hatten kurze Haare und natürlich auch ein besseres Arsenal an Waffen und Ausrüstung. Die germanischen Krieger betranken sich vor dem Kampf und ritten schreiend auf’s Schlachtfeld, doch das sollte vor allem erschrecken. Ein paar Jahre lang funktionierte das auch für die Kelten, aber irgendwann nicht mehr.
So gelang es, m.E., der Kurzhaarfrisur als zivilisert zu gelten, während die langen Haare nach und nach als barbarisch angesehen wurden. Noch im Mittelalter war dies nicht der Fall, das kam erst mit der Rückbesinnung auf die Antike, so meine Meinung. Schließlich wollte man auch nach dem Untergang Roms, dieses Imperium immer wieder erschaffen. Vielleicht ein Schuldgefühl ein Versuch einer Wiedergutmachung..?
Paradiesische Aussicht, eine unglaublich freundliche Bevölkerung und durch die Lautsprecher dröhnt "I am a Barbiegirl",…
In der modernen Industrie ist Präzision eine Notwendigkeit. Der Prozess des Honens spielt dabei eine…
Die sächsisch-anhaltinisch Stadt Quedlingburg feiert 30 Jahre Weltkulturerbe, das sich in der mittelalterlichen Stadt gut…
Im digitalen Zeitalter ist Technologie zu einem unverzichtbaren Werkzeug in politischen Prozessen geworden. Öffentliche Debatten,…
Die Strelitzia ist keine Pflanze, die im Hintergrund verschwinden sollte. Sie ist ein Naturwunder, das…
Ist WordPress eine Plattform für den sozialen Wandel? In der digitalen Welt, in der wabernde…