Ping-Anrufe oder: es geht doch

Wenn man will, hat man schnell eine Lösung für die Probleme der Menschen hierzulande. Dafür müssen die Bösewichte aber im Ausland sein?

Gegen die Anrufabzocke hat man schnell ein Mittel gefunden. Die Ping-Anrufe,sind Telefonate aus dem fernen Ausland und teuer. Die Idee ist, dass man Leute kurz anruft – quasi anpingt – und dann auflegt. Die Neugier siegt und man ruft kurzerhand zurück. Dabei werden Kosten fällig, die sich die Anrufenden teilweise einheimsen.

Dagegen wurde schnell ein Mittel gefunden. Wann diese Masche begann, ist mir nicht klar. Aber seit Oktober stiegen die diesbezüglichen Beschwerden, wie “Die Zeit” schreibt. Jetzt ist es Dezember – keine drei Monate später – und man wartet mit einer Lösung auf. Ruft man solche Nummern an, wird man über die Kosten aufgeklärt und kann auflegen.

Die Überraschung liegt doch in der Schnelligkeit der Problemlösung. Vielleicht auch deshalb, weil diese Gruppierungen keine Lobbygruppe hat. Bei anderen Betrügereien, wie dem Diesel- und Abgasskandal – das war auch Betrug – gibt es immernoch keine Lösung. Dabei sterben hierbei nachweislich Menschen und mit geschätzten 38.000 Menschen kommt man in die Nähe eines Genozids.

Aber diese Leute zahlen vielleicht auch gutes Geld in Form Parteispenden und wer bekommt nochmal am meisten? CDU. Und wer ist der vermutlich einflussreichste Lobbyverband in der Republik – der VDA – der Verband der Deutschen Autoindustrie.

Naja, vielleicht ist es einfach so, dass man den Schwerpunkt woanders legt. Schließlich wurden in der Woche etliche linksautonome Objekte und Wohnungen durchsucht, obwohl die Steinewerfenden vor allem aus dem Ausland kamen. In Berlin hatte der damalige Innensenator Henkel auch 500 Kräfte mobilisiert, um ein Haus zu durchsuchen. Mit weit weniger Polizeikräften ging man selbst in Bayern gegen einen vermeintlichen Reichsbürger vor, dem man die Waffen wegnehmen wollte. In Berlin fand man ein paar Pflastersteine, Stangen und dererlei Technik – während der Typ in Georgensgmünd einen Beamten erschossen hat.

Das Großaufgebot gegen die Randalierenden aus Hamburg bei G20 steht m.E. in keinem Verhältnis, wie man beispielsweise diejenigen verfolgt, die Asylheime abgefackelt haben. 2015 brannten viele Häuser, in denen Geflüchtete unterkamen. Dabei ging es um Leben und Tod – und den Asylneid einiger Menschen mit Zündholzern. Es soll hunderte Anschläge gegeben haben – wo ist der Großeinsatz gegen die Täter? Soviel zur Verhältnismäßigkeit…

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Gibt es bereits Kommentare?

  • Gute Lösung? Dann setzt man sich ins Auto und es kommt eine Warnung, dass das Auto mehr verbraucht und mehr Abgase in die Welt setzt, als angegeben? :D

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