Autochefs & TTIP

Es ging zum Glück etwas unter, aber gestern demonstrierten die Chefs der Autobranche in Berlin ihre positive Einstellung zum Freihandelsabkommen TTIP.

Ich möchte diese Schauspiel nochmal aufgreifen und meinen Senf dazu abgeben. Für mich ist das TTIP Abkommen ein weiterer Schachzug des Kapitals. Im Geheimen wird verhandelt und im Geheimen bleiben die Schiedsgerichte.. Aber das habe ich (dem obigen Link folgend) schon ausformuliert. Es geht um die Wirtschaft, aber es greift in die Privatsphäre der Menschen ein, die ja dummerweise Teil des Wirtschaftssytems sind und noch “dummerer weise” mitreden wollen.

Autobahn

Einheitlich beleuchteten die Chefs der Autobranche die Vorteil des Freihandelsabkommens, namens TTIP; was im Übrigen für Transatlantic Trade and Investment Partnership steht. Darunter war der Chef des Verband Deutscher Autohersteller Matthias Wissmann, Daimler-Chef Zetsche, ein Sprecher von BMW, Audi-Chef Rupert Stadler, VW-Chef Winterkorn, einer von Robert Bosch und weitere Branchenvertreter. Das ganz große Who-is-Who der deutschen Autoindustrie. Hier die Aussagen im Überblick.

Klar war ihre Idee, Werbung für das Abkommen zu machen. Sie erhoffen sich viel von dem Abkommen und das mit Recht. Für Unternehmen, vor allem für die großen Unternehmen ist TTIP super. Sie argumentierten mit Zöllen, mit einheitlichen Standards und locken mit Arbeitsplätzen. Sie betonen, dass die nicht-tariflichen Hürden das Problem wären. Dabei haben die ja genug Gewinne gemacht und ihre Belegschaft ist teils im Streik in Deutschland.

Für sie ist das klar ein Vorteil, aber für den Endkunden? Wären diese Personen Endkunden und müssten Qualitätsverluste hinnehmen, wäre die Meinung wohl anders. Hätten sie keine Lobby und würden sie fürchten nicht ettikettierte Bauteile aus den USA zu importieren, ohne zu wissen, wie die Qualität ist – würde das ihre Meinung ändern? Moral ist eben betroffenheitsabhängig.

Sie formulierten die Vorteile, also ihre Vorteile des Abkommens und verkauften es besser als so mancher Politiker. Doch die Nachteile, die vor allem die Individuen treffen, blieben außen vor.

Ich frage mich, gäbe es nicht die Möglichkeit, dieses Abkommen für diejenigen zu beschließen, die davon profitieren. Während man die Geschichte mit der Landwirtschaft nochmal überlegt und lieber lässt?

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