Generisches Femininum in der Sprache – Lesen, mal andersherum

Biegen wir in der Geschichte doch mal kurz ab und begeben wir uns in ein Paralleluniversum, in der die Menschen in Deutschland das generische Femininum nutzen. Es ist also alles gleich, nur mit diesem Unterschied. Ja, ich weiß, aber lass uns doch mal versuchen, alles in der weiblichen Form geschrieben zu haben. Das Thema ist natürlich eine der Parteien vom rechten Rand, die das Gendern ablehnt.

 

Der folgende Text meint Männer gleichermaßen mit, aufgrund der Lesbarkeit wird die weibliche Form verwendet. Vielen Dank für Ihr Verständnis!

Der Film„Wie Frauen die Realität lesen könnten“ ab:

Also die CDU ist eine Partei auf der rechten Seite der politischen Parteienlandschaft. Das Amt der Parteivorsitzenden hat Friedrich Merz inne. Während Merz versucht die Partei weiter nach rechts zu lenken, sind viele Parteigängerinnen gespalten. Einige Volksvertreterinnen hängen, ihrer Seele nach konservativ, in Gedanken in den alten Tagen von Angela Merkel. Doch es gibt eine wachsende Zahl von Mitgliederinnen, vor allem im Osten der Bundesrepublik, die den Rechtsruck begrüßen – nein, verlangen. Diese Anhängerinnen wurden durch den tolerierten Rassismus aufgestachelt und sehnen sich nach einer neuen Führerin, die mal wieder für Ordnung sorgt. Die Migrationsbewegung des Jahres 2015 ist für die Mitgliederinnen eine willkommene Ausrede, gegen Ausländerinnen zu hetzen. Sie sehen keine Gästinnen, keine Freundinnen, sondern Konkurrentinnen um Arbeit, Frauen und Ressourcen. Sie fallen auf den ältesten Trick der Politik herein, die klassische Sau, die durchs Dorf getrieben wird. Ja, selbst die Kirche diskutierte bereits vor Jahren, ob man der CDU das C aberkennen sollte und die Aktivistinnen von Greenpeace haben es ihnen dann fachfrauisch abgenommen. Und die Richterinnen urteilen regelmäßig gegen diese Politik: beim Klimawandel oder bei Korruption. Ach nein, da wurden die Gesetze von der CDU ja gelockert.

Das Gendern ist den Sympathisantinnen dieses Weltbilds ein Dorn im Auge. Das Gendern, so der Kommentar einiger Abgeordnetinnen der CDU, sei ein „Eliteprojekt einer kleinen Minderheit“ und im Hintergrund schwingt die antisemitische Erzählung der Verschwörung der geheimen Mächte mit. Sie würden die Politik lenken, dabei ist es gerade die konservative Partei, deren Politik sich an reichere Menschinnen richtet. So ist durch deren Politik denn auch die Mittelschicht gesunken, während die Zahl der Reichinnen zunahm. Der Spitzensteuersatz ist für die Hochverdienerin stark zurückgegangen, während die Agenda 2010 die Axt an das Gemeinwohl legte. Dieses Geld fehlt nun im Sozialstaat und damit den armen Bürgerinnen, die sich die steigenden Heizkosten sprichwörtlich vom Munde absparen müssen.

Das neue Bürgerinnengeld ist nur ein geringfügiger Deut mehr an Transferleistung im Wert von 50 Euro und mehr Eingliederungsmaßnahmen. Das bekommt man von einer Bank schon zur Kontoeröffnung. Zuvor gab es nach Ansicht des Parteivorsitzenden Merz ja das Bedingungslose Grundeinkommen, denn damals erhielt frau viel mehr Geld und musste weit weniger offenlegen. Dieser Sozialstaat, wie er im Grundgesetz vorgesehen ist, diente der Verhinderung des Faschismus. So rennen die Arbeiterinnen nicht wieder den Nazis hinterher, sie würden teilhaben. Eine der vielen anderen Maßnahmen, die die Mütter unserer Verfassung vorsahen. So zum Beispiel die Aufteilung der Macht und die Kontrolle der Politikerinnen. Während des Kalten Krieges war es angesichts der Russin vor der Tür, eine Form der Sicherung und garantierte, dass die Frauen mit ihren Familien nicht gen Osten gingen. Frau wollte die Bevölkerung ruhig halten, sodass es von der Feindin nicht ausgenutzt werden würde. Frau wollte zeigen, dass die Bürgerinnen im Westen besser lebten, sodass sie nicht zum Kommunismus übertreten.

Seit den 90er Jahren wurde der Sozialstaat im Zeichen des Neoliberalismus zurückgefahren, denn es droht keine Gefahr des Abwerbens im Osten mehr. Wohin sollten die Menschinnen denn auch überlaufen? Nach Russland? Der Ton hat sich seither geändert. Der Beruf der Managerin avancierte in den 90er Jahren. Es winkten mehr Einkommen durch entfesselten Kapitalismus, der selbstverständlich Vater Natur zum Nachteil gereicht, oder wie es die Jugend sagt: fickt. Der Deal war also sinngemäß, die Arbeiterin wird zur Managerin, weil die billigere Arbeiterin im Ausland den Job macht. Das ist auch eher ein Bild als ein Beispiel. Und die Beute von Steuerersparnis und praktischer Ausbeutung wurde zwischen der Managerin und der Geschäftsinhaberin aufgeteilt. Wer den Großteil und wer den kleineren Teil bekam, sei der Fantasie überlassen. Einige Mitarbeiterinnen profitierten mehr, andere weniger und das setzte sich fort. Heute ist das Geld so verteilt wie es zu Kaiserinnenzeiten der Großindustriellinnen war.

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Die sich zum Erbrechen wiederholende Propaganda, der Staat könne es nicht, die privaten Unternehmerinnen könnten es besser, keimte in den Wählerinnen. Und trotz der verheerenden Bilanz der Wirtschaftspolitik dieser Politikerinnen, wie Energiepolitik, Russland, Digitalisierung oder Wirecard, steht die Partei ernsthaft für Wirtschaftskompetenz? Das ist sicherlich der beste Treppenwitz der Geschichte. Gewiss, es war Gerhard Schröder, der den Großteil dieser Politik auf den Weg gebracht hat, doch schon Kohl hat den Boden dafür bereitet. Und Schröder hat mit solidarischer (linker) Politik so viel zu tun, wie die CDU mit dem Christentum. Die Effizienz der Arbeitgeberinnen wurde seither auf die Behörden überstülpt, und diese sind heute so effizient, dass die Bearbeitungszeiten Längenrekorde brechen. Eine mögliche Effizienz qua Digitalisierung war aber unter der Führung der CDU keinesfalls Chefinnensache. Und genaugenommen bekleidete Andreas Scheuer von der CSU den Posten als Verkehrs- und Digitalministerin.

Von den zahlreichen Verschränkungen zwischen der CDU und der Wirtschaft, auf personeller, finanzieller und relativer Ebene, abgesehen, würde es jede Rednerinnenliste sprengen, alle kriminellen Machenschaften dieser Partei aufzuzeigen. Gäbe es eine Frauschaft, die genauso viel auf dem Kerbholz hätte wie die CDU, hätten die CDUlerinnen sicherlich schon ein Verbot gefordert. Es sei denn, es handelt sich um reiche Mitbürgerinnen, die möglichst Konzern-Vorständinnen, ehrwürdige Kardinälinnen und andere Kirchenfrauen oder gerne auch Ärztinnen oder Apothekerinnen sind, um Spahns früheres Klientel aufs Tapet zu bringen. Aber die Lobby im Konrad-Adenauer-Haus ist erfüllt von wedelnden Geldscheinen, die den CDU-lerinnen zufliegen. Eine Schelmin, die glaubt das hätte keinen Einfluss.

Politik-Wirtschaft-Kultur-Natur

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