DAX – Euro, USA und Unsicherheiten

Bleibt der DAX weiterhin zwischen 10.600 und 10.800 Punkten? Unsicherheiten prägen das Börsenbild.

Heute steigt der DAX etwas, vermutlich weil der Dow Jones in den USA weiter gestiegen ist. Das, so glauben viele, hänge mit dem Investitionsprogramm des Trump zusammen. Erst gestern hatte er ja angekündigt, das TPP Abkommen (Freihandelsabkommen) auszusetzen und mit bilateralen Gesprächen zu ersetzen. Ein deutlicher Schritt zu einem abgeschotteten Markt und damit ist abzusehen, dass man einen eingeschränkten Import von Waren plant.

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DAX November 2016

Was hat das mit Deutschland zu tun? Ganz einfach: Deutschland exportiert sehr viel – vor allem in die USA. Dagegen ist der Brexit ein kleineres Problem. Die Entfesslung der Märkte wird m.E. wieder in eine Finanzkrise führen, die ersten Anzeichen sind schon da. Wie vor dem Zusammenbruch des “Neuen Marktes” um die Jahrtausendwende herum, sind derzeit vier US-Indizies im Plus – erstmals seit 1999.

Der Unterschied zwischen dem Euro-Raum und den USA ist aber auch die unterschiedlichen Notenbankpolitiken. Die Zinserhöhung in den USA wird für Dezember fest eingeplant. Die EZB überlegt das QE Programm auszuweiten. Damit driften die beiden Wirtschaftsräume auseinander.

Der Euro stieg zwar wieder etwas im Verhältnis zum US-Dollar, aber es sieht so aus, als ob viele damit rechnen, dass sich der Wechselkurs Euro / US-Dollar auf eins zu eins stellt (Gleichheit). Die US-Daten insgesamt sehen gut aus und der Ölpreis ist gestern ordentlich gestiegen. Der US-Dollar könnte also steigen.

Während die USA bereits den Populismus gewählt haben, sorgen sich die Leute hierzukontinale vor einem populistischen Abrutschen. Das mag auch vor einer Euphorie am Markt abhalten; Stichwort: Unsicherheiten. Denn da ist noch die Verschuldung einiger Länder, in Italien wird im Dezember ein Verfassungsreferendum abgehalten und die Steuerkämpfe in Großbritannien sorgen für Unruhe.

Die Börse ist derzeit eben politisch, das mag nur kurzfristige Effekte haben (“Politische Börsen haben kurze Beine“), aber langfristig bleibt da nur die Unklarheit. Und so scheint es als bliebe der DAX vorerst in der Seitwärtsbewegung zwischen 10.600 und 10.800 Punkten.

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