Jedes Jahr findet das Deutsch-Amerikanische Volksfest statt – aber nicht 2019.

Als ich noch klein war, war das Deutsch-Amerikanische Volksfest (DAV) ein Highlight, das (soweit ich mich recht entsinne) auch in den Nachrichten war. Inzwischen ist es, so mein Eindruck, eher spärlich besucht und dieses Jahr findet es gar nicht statt. Der Betreiber sieht sich im Stich gelassen und klagt nun die Politik an.

Deutsch-Amerikanisches Volksfest 2018
Deutsch-Amerikanisches Volksfest 2018

Das Deutsch-Amerikanische Volksfest (DAV) ist eine Ansammlung von Fress-, Süßigkeiten- und Rummelplatzständen. Man kann dort vom Karussell bis zum Riesenrad die angefahrenen Bewegungssensationen ausprobieren. Wobei das eher etwas für die jungen Leute ist. Die Älteren setzen sich gerne auf die Bierbänke vor dem Unterhaltungszelt mit Bands und genießen die angebotenen Alkoholika. Zudem hat das Alliiertenmuseum einen Stand, es gibt US-Karren und -Motorräder zu sehen.

Dieses Szenario bot sich den Menschen in Westberlin über die vergangenen Jahrzehnte. Insgesamt 57 Mal wurde das Fest in Berlin gefeiert, in den letzten Jahren fand es im Marienpark in Berlin-Mariendorf statt. In diesem Jahr fand sich kein Platz für das Fest und der Betreiber ist darüber wenig glücklich.

Der regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, hat das Fest letztes Jahr noch gelobt, aber dieses Jahr hat er auf die Bitte, dabei zu helfen einen Platz zu finden, nicht reagiert. So beschreibt es der Betreiber auf der Homepage. Auch dem Bezirk macht er Vorwürfe und erwähnt die Grünen und Linken, die nicht helfen wollten.

Das Fest das Mitte Juli bis Mitte August stattfand, fällt also dieses Jahr aus. Ist das Aus für den Rummelplatz? Wird es sich nächstes Jahr ein Platz finden? Ob die rassistische Politik von Trump damit etwas zu tun hat? Vielleicht sollte man sich als DAV davon distanzieren, um mehr Aufmerksamkeit zu erhalten.

Der freie Platz wird nun bebaut und das ist der Grund für den Platzverlust. Doch es braucht einen eher abgelegenen Platz, denn es ist laut und grell – die Lichter und das Riesenrad. Soetwas kann man nicht in ein Wohngebiet stellen. Hat Berlin keinen Platz mehr für solche Events? Haben sich solche Events gar überlebt? Wir werden es wohl erst nächstes Jahr erfahren.

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