Gerüchte um die Abwesenheit des Despoten in Nordkorea, Kim Jong Un, könnte ein Anzeichen für einen Wandel in dem Land sein.
Letzte Woche war es in den Nachrichten, der Chef von Nordkorea war schon seit sechs Wochen nicht mehr in den Medien. Da könnte man denken, na und wen interessiert das? Das ist aber schon relevant, denn in letzter Zeit ändert sich viel in Nordkorea.
Am Rande einer neuen Ära, schwankt der letzte Staat der im Kalten Krieg stehen geblieben ist, von dem man nicht viel mehr weiß, als wo er liegt. Die Nachrichtenlage aus dem Land ist mehr als dürftig.
Ist Kim Jong Un krank, ist er tot? Das ist schon relevant, denn da stehen einen Haufen Leute unter Waffen, die dann plötzlich machen könnten was sie wollen. Die Truppen des Diktators sind vermutlich nicht so ausgehungert wie das gewöhnliche Volk, aber wenn die fütternde Hand weg ist, wird der Hunger schnell durchbrechen – woher soll das Essen denn dann auch kommen?
Was passiert denn wenn ein Machtvakuum entsteht? Es kann gut laufen, aber es kann auch ganz arg schlimm werden, denn sogenannte War Lords etablieren sich dann oftmals – also regionale Fürsten. Und wer sein Leben lang Soldat oder Söldner war, wird bestimmt nicht angetan davon sein, plötzlich als Landwirt sein Leben zu fristen – auf dem Boden mit harter Arbeit die Früchte erntend. Wenn da einer da ist und sagt, du musst nur deine Waffe halten und dafür sorgen, dass ich nicht gestört werde und noch besser bezahlt, was wird der Soldat wohl machen? Diese Geschichte hat sich in schon mehrfach ereignet, in den letzten Jahren beispielsweise in Afghanistan oder in afrikanischen Ländern.
Gerade erst hat Nordkorea Militärgespräche mit Südkorea ohne Ergebnis abgebrochen, sie sollen zum Ende des Monats fortgesetzt werden. Vielleicht ist der Diktator Kim Jong Un bis dahin abgesetzt oder wieder fit. Die letzten Bilder waren ja nur Fotografien, die irgendwann entstanden sein könnten. Noch vor einigen Monaten hat Kim Jong Un seinen Onkel hinrichten lassen – war er ein Reformer oder war besorgt über die Entwicklung? Ist der Diktator vielleicht psychotisch? Schließlich hat die Macht ja eine gewisse Wirkung auf gewisse Leute – dafür hat die Geschichte Europas genug Beispiele.
Eine Änderung in Nordkorea hätte vielleicht auch Auswirkungen auf China und mit Blick auf Hong Kong könnte sich die Lage verändern. Allerdings könnten sich die Änderungen auch ganz anders äußern, als angenommen. Denn in der Vergangenheit wurden etliche Tunnel entdeckt; Tunnel die von Nordkorea unter der Grenze bis weit in das Gebiet Südkoreas führen. Für Fluchttunnel sind sie zu groß und zu gut gebaut, man geht davon aus, dass sie eher militärischen Bedürfnissen angepasst sind, wie dies bei Vice beschrieben wurde.
[Bildrechte bei (Stephan) via Flickr | CC-Lizenz]