Nicht jedes Jahr gibt es Schnee oder Frost, doch wenn … Dann kann man sogar sehen, wie stiefmütterlich das Fahrrad’sche Dasein gepflegt wird.
Gemäß dem Lied: ” … since we’ve no place to go. Let it snow!”, fällt der sorgende Blick der Menschen auf die Straße, wo das Durchkommen auf der Glätte mehr Zeit beansprucht. Das gilt für Autofahrende besonders, denn sie müssen noch die Scheiben vom frostigen Wasser befreien. Den Radfahrenden ist womöglich auch die Kettenschaltung eingefroren, aber man muss es sowieso langsam angehen lassen. So machen sich alle auf die Piste.
Die Räumdienste sind im Sondereinsatz, besonders in den ersten Tagen des Schneefalls. Selbstverständlich ist es unmöglich, alle Straßen zeitgleich oder gleichermaßen vom Schnee zu befreien. Aber einige Fahrbahnen, so die traurige Beobachtung, werden bei den Räumungsarbeiten gekonnt ignoriert. Zu diesen Fahrbahnen gehören zuvorderst die Radwege.
Schon während des Jahres gibt man sich damit zufrieden, dass einige Radwege nicht mal die Breite eines Fahrradlenkers einnehmen. Einzelne Projekte zur Verbesserung der Lage sind gut gemeint, aber was mache ich auf dem Rest meiner Strecke? Auf manchen Straßen ermangelt es komplett eines Fahrradstreifens. Und ja, es gibt die Autofahrenden, die den Abstand zum Rad eher als freundliches Entgegenkommen sehen. Wie soll man denn sonst an dem Verkehrshindernis vorbeikommen, will man noch hinzufügen.
Doch es ist etwas ganz anderes, wenn das radelnde Hosenbein beim Überholvorgang durch den Fahrtwind schlottert, wie auch das Herz der Tragenden. Theoretisch ist da genug Platz, aber hin und wieder kommt es beim Radfahren zu Schlenkern. Das ist in den meisten Fällen dem Antrieb geschuldet, welcher so asymmetrisch in die Pedale tritt. Beim Losfahren ist das nicht selten zu beobachten. Manchmal ist es dem Wackeln geschuldet, wenn man beispielsweise noch den Zug des Seitenspiegels am Handgelenk spürt. Wenn es dann noch glatt ist, könnte aus dem Wackler ein Rutschen werden.
Mit einem Radweg, am besten getrennt von Fußweg und Straße, steigert sich nicht nur das Gefühl von Sicherheit, es bedeutet ein ordentliches Plus. Das ist gerade für die Kinder mit ihrem wackligen Fahrstil wichtig. Besonders im Winter, wenn es doch mal zu einem längeren Bremsweg kommt.
Während die meisten Straßen und Fußwege ordentlich geräumt und teils sogar gestreut sind, zeugen gefrorene Fahrrillen auf dem Radweg, dass man sich hierbei stiefmütterlich gibt. Also muss das Zweirad auch auf die Straße, nicht selten zum Missfallen der Autofahrenden.
Der Kommentar will nicht anklagen, aber die Sicht des Radverkehrs auf die Winterlage in Erinnerung rufen. Wer eine lustige Seite des Radfahrens lesen will, sollte hier reinschauen!