Wer kennt sie nicht? Die Schwäbinnen und Schwaben in Berlin. Sie sind da so beliebt wie Linke in Sachsen. Das lustige Buch “Schwaberliner – Kehrwoche auf dem Alexanderplatz” spielt mit diesen Vorurteilen auf beiden Seiten: Preußen und Schwaben.
Das Buch “Schwaberliner” ist eine Lese-Empfehlung für eine heitere Zeit. Der junge Schwabe, der auszog Berlin kennenzulernen, wird gleich zu Beginn zum Schwaberliner. Ein Wesen zwischen den Welten der Groß- und Kleinstadt, zwischen dem Stadt- und Landleben. Schon das Vorwort vermittelt mit gutplatzierten Witzen ein Fun-Erlebnis, das bis zum letzten Satz anhält. Es ist eine Sammlung von lustigen und skurrilen Geschichten, die sich im Vergleich zwischen Schwaben und Berlin manifestieren und sich an seinem Leben abarbeiten. Dabei spart das Buch nicht mit einer Vielzahl von Wissen, das sich an den Humor anschmiegt. In diese Richtung geht auch das Regenschirmgeheimnis!
Von Anfang an wird über den schwäbischen Dialekt hergezogen, den der Autor selbst vorzuweisen hat. Seine Begegnungen mit dem preußischen Dialekt fallen aber gleichfalls dem Spaß zum Opfer. Im Licht des Humors stehen zudem die schwäbischen Beleidigungen und Flüche, die der Insider hier der Welt offenbart. Das Schicksal zerrt den Schwaben aus seinem Dorf. Die Wahrheit war, er floh aus der dörflichen Sozialkontrolle. Doch die Erkenntnisse purzeln: Zuerst erkannte er die Dehnbarkeit des Begriffs ‘bei Berlin’, als er im tiefsten Brandenburg seinen Zivildienst leistete, dann überkam ihn die Erschlagenheit der großen Stadt.
Die Unterschiede zwischen den beiden Regionen, wie die unterschiedlichen Vorstellungen von Gottesvertrauen, des Gemeinschaftsgefühls bis zu den Öffnungszeiten der Geschäfte werden auf die Schippe genommen. Dabei klären sich einige Mysterien von Berlin, wie warum die Kreuzberger Nächte lang sind und was Berlins meist gehasstes Tier ist.
Das Buch wirft auch ein Licht auf die Geschichte der beiden Regionen, denn sie weisen mehr Gemeinsamkeiten auf, als man denken könnte. Dazu zählen nicht die bergigen Landschaften Schwabens mitsamt der barocken Baukunst, denn Berlin zeichnet sich durch Brutalismus aus, der auf die Ost-Platte trifft. Und auch wenn das Wort “Berg” in Berlin landläufig genutzt wird, so muss man das als Schwabe relativieren. Gemeinsamkeiten finden sich aber in der Geschichte, denn der preußische Adel war ursprünglich aus Schwaben. Außerdem siedelten die Schwaben einst auf dem Gebiet des heutigen Berlin-Brandenburgs.
Und selbstverständlich werden auch die Partys in Berlin verglichen – mit der Fete im Stall in Schwaben, auf der dieselben Leute wie immer dieselben Kassetten wie immer hörten. Und der Rückblick bilanziert die Partys, die “von der Polizei stillgelegt” wurden. Was denkst Du liegt vorne? Berlin oder Schwaben?
Allein für diese Frage lohnt das Buch! Das Ebook belohnt Dich bereits für 3,99€ mit einem ganzen Nachmittag des Lachens und Schmunzelns, während man lauthals reinruft: “Ja, genau so ist es!”
Das Buch „Schwaberliner – Kehrwoche auf dem Alexanderplatz“ ist eine klare Empfehlung! So etwas macht sich gerade als Geschenk gut für Schwäbinnen und Schwaben, die in Berlin leben.
Das Buch, so warnt der Autor, zieht ganz schön vom Leder und dazu gehört schon der Untertitel, der sein Versprechen … Das verrate ich lieber nicht.