Viele haben es schon mitgekommen, aber ich möchte den Fall hier mal aufdröseln; weil es so schön war.
Bei Robinhood sammelten sich viele Menschen, um den Hedgefonds (die klassischen Heuschrecken) die Stirn zu bieten und sie waren mehr als erfolgreich. Einer epischen Schlacht gleich zwangen sie die Hedgefonds der Wallstreet in die Knie und vielleicht sogar in die Pleite.
Was ist ein Leerverkauf?
Ein Leerverkauf ist in der Börsensprache ein Short-Deal. Das meint, dass man auf fallende Kurse wettet und das funktioniert so. Ich verkaufe Aktien, die mir gar nicht gehören bei 100 Euro. Dann fällt der Kurs, so es denn passiert, und ich kaufe die Aktie bei 50 Euro wieder und gebe sie zurück. Dann habe ich 50 Euro Gewinn gemacht.
Was ist passiert?
Die Hedgefonds haben also darauf gewettet, dass die Kurse von Gamestop fallen und haben ihre Aktien verkauft. Nun warteten sie, dass der Kurs weiterfällt. Aber die meist jüngeren Händler auf der Gegenseite haben die Aktie gekauft und sie damit beflügelt. Sie fiel also nicht, sondern legte zu. Je länger die Hedgefonds nun warteten, desto teurer wurde es.
Sie haben die Aktien also bei 100 Euro verkauft und mussten sie dann bei höheren Preisen zurückkaufen, um sie zurückzugeben. Da der Kurs um über 1.500 Prozent. Also mussten die Shortdealer ihre Aktien plötzlich für 150.000 Euro zurückkaufen. Da es so viele Shortdeals war, haben sie durch Rückkauf die Kurse selbst weiter in die Höhe getrieben.
Es kam so weit, dass ein Hedgefonds dem anderen drei Milliarden Euro leihen musste. Gut möglich, dass weitere Fonds dieser Art Pleite gehen werden. Das hat schon was von ausgleichender Gerechtigkeit und das ist halt das Problem beim Spekulieren.
Vielleicht auch ein kleiner Wink für alle, die Deutsche Wohnen und Co. Aktien haben. Denn sollen zumindest in Berlin enteignet werden. Wenn das da klappt, dann womöglich auch in anderen Regionen Deutschlands und Europas. Die Moral kehrt langsam an die Börse zurück!