Einige börsendotierte Unternehmen wurden Opfer von Hackangriffen. Das Ziel der Hackenden war Insider Wissen, vermutlich um an der Börse zu spekulieren.
Wer Informationen hat, so ist das im Informationszeitalter, hat deutlich bessere Karten. Je früher ich das weiß, desto schneller kann ich handeln. Durch die digitale Revolution entstand der Hochfrequenzhandel, zum Leid der Kleinanleger, und auch das Insiderhandel hat sich gewandelt.
Die Börse im 21. Jahrhundert. Der Einsatz des sogenannten Insiderwissens ist illegal, genauso wie diese Informationen zu stehlen. Und das hat eine Gruppe getan: sie stahlen Informationen von mehreren hundert Unternehmen, die an der Börse gelistet sind. Der Fokus lag vor allem in der Gesundheitsindustrie, ein aufstrebender Markt mit vielen Schwankungen – zweifelsohne.
Eine Gruppe zur Forschung der IT Sicherheit, “FireEye”, haben die kriminellen Hackenden ausgemacht. Sie nennen sie FIN4, welche offensichtlich besonders raffiniert vorgegangen sind. Sie haben es auf Unternehmensgeheimnisse abgesehen, welche den Kurs beeinträchtigen könnten. So hat man es auf Zahlen und beispielsweise Forschungsergebnisse abgesehen. Wenn man weiß, welches Unternehmen das wirksamste Medikament gegen z. B. Ebola hat, setzt auf das richtige Pferd an der Börse.
Die Vorgehensweise der Hackinggruppe bestand auch aus sogenannten Phishing Mails, wobei die Sprache sehr fachlich und die Grammatik gut war. Außerdem, war der Absender manipuliert, so dass die Betroffenen dachten, die Mails kämen von vertrauenswürdigen Menschen. Dabei trat man auch in bestehende Konversationen ein. Man sprach aber nicht nur Führungskräfte gezielt an, sondern auch Anwälte. Zudem schickte man den Leuten gefälschte Dokumente zu, um eine Reaktion zu erreichen. Mails zur Warnung davor wurden von dem Schadcode gelöscht.
Dieses Vorgehen ist geplant und bedurfte eines riesigen Aufwands. Das sind wohl die Profi-Kriminellen der Zukunft, die so geplant und detailliert vorgehen. Auch diese Sphäre der menschlichen Gesellschaft ist inzwischen von der digitalen Revolution erfasst worden. Wo man früher eine Schar von Leute hätte gebraucht, um an solche Informationen zu kommen, machen das heute ein paar Leute in einer Garage im Nirgendwo – natürlich mit Internetzugang. Für mich klingt das nach einer Art “Ocean’s Digital Four”, wenn es denn vier sind.