Die Politik wird ja unterteilt in links, mitte (liberal) und rechts, doch was bedeutet das und warum sagt man das?
Ein Philosoph sagte ein mal: “Die Linken schauen in die Zukunft, die Rechten in die Vergangenheit und die Liberalen in die Gegenwart” – man könnte auch sagen, die Liberalen schauen auf den Boden. Aber fangen wir vorne an.
Die Einteilung stammt aus der deutschen Revolution im 19. Jahrhundert. Es kam zur Nationalversammlung, bekannt als die Frankfurter Nationalversammlung in der Paulskirche. Damals sammelten sich die Anhänger der Monarchie rechts, die Anhänger der Demokratie links und in der Mitte waren sozusagen die Unentschiedenen – monarchische Republik oder republikanische Monarchie.
Konservativ – Rechts – CDU
Politisch teilt man die drei politischen Einheiten aber anders ein: Rechts sind die Konservativen, in Deutschland also die CDU/CSU. Das sind rechte Parteien, weiter rechts spricht man dann von rechtsradikal. Sie wollen das Leben konservieren, die guten alten Zeiten erhalten. Das ist meines Erachtens ein Sicherheitsbedürfnis und lenkt von der Realität ab, denn Sicherheit ist immer nur erdacht. Tatsächlich könnte man sagen, sie wollen in die Vergangenheit zurück und glauben nicht an die Veränderung, die Dynamik der Welt. Meines Erachtens eine Form der Verblendung. Dabei hilft natürlich eine Religion, wie das Christentum. Wenn man immer gemacht hätte, was diese Leute wollen, wären wir vermutlich nicht mal aus Afrika herausgekommen bei der Evolution. Aber sie passen sich immer wieder an und suchen neue Ziele zum Konservieren – etwas, was sie nicht konservieren könnten, hätten sie die Macht inne. Im Mittelalter hat das ja über 1.000 Jahre gut funktioniert und man kann sehen, was passiert, wenn die Konservativen uneingeschränkt das Sagen haben.
Wirtschaft vs. Liberal – FDP – Philosophie
Die deutschen Liberalen sind nicht mit der politischen Mitte, den Liberalen gleich zu setzen. Die FDP oder was diese Stelle einnehmen will, ist höchstens neoliberal, also wirtschaftsliberal – das hat wenig mit dem politischen Liberalismus zu tun. Beim politischen Liberalismus geht es um vor allem um Gerechtigkeit, wie im Prinzip des Fairness oder als negativen Liberalismus, wobei es darum geht, das schlechte zu meiden – nicht das gute zu erreichen. Eine solche Partei ist eher unter den politisch Linken in Deutschland zu finden.
Links – Zukunft und Blender
Die Linken hingegen schauen tatsächlich in die Zukunft. Wenn man linke Positionen im Laufe der Geschichte betrachtet, so war dies nahezu immer die Zukunft. Links darf man aber nicht an politischen Systemen festmachen, die von sich behaupten links zu sein, es aber nicht sind. Das prominenteste Beispiel dafür ist wohl der “Real existierende Sozialismus” – der nichts oder nur sehr wenig mit Sozialismus oder linker Politik zu tun hatte.
Blick in die Geschichte
An Positionen kann man es nicht festmachen, da die sich ja wandeln. Zu Zeiten der Nationalversammlung war ein Nationalstaat eine linke Forderung, während die konservativen die Monarchie erhalten wollten. In der Antike war die Forderung nach Demokratie eine linke Forderung. In den 60er Jahren waren Frauenrechte eine linke Position und in den 80er Jahren war der Atomausstieg links. Links ist immer die Zukunft, politisch-philosophisch gesehen. Aber es gibt auch auf der linken Seite viele Blender und Populisten. Auch in der deutschen Linken-Partei gibt es sehr “un-linke” Ansichten, wie die Frage des Unrechtsstaates der SED.
Meines Erachtens hilft ein Blick in die Geschichte, da diese sich wiederholt. Links ist die Zukunft und die Zukunft des Menschen ist er selbst – kein Gott, kein König, aber auch kein Staat. Es geht um die politisch-linken Forderungen, nicht um Parteien oder Institutionen. Der Mensch muss im Zentrum des Staates, der Gesellschaft oder welcher Gemeinschaftsform auch immer stehen. Das ist die Aufgabe linker Politik dieser Zeit, wie ich finde. Dafür braucht es aber etwas, was im Machtspiel der Politik selten zu finden ist: Idealismus. Das findet sich in den Reihen der Konservativen nur in puncto Patriarchat und dererlei mehr – daher immer wieder mein Unverständnis: Wie kann man diese Partei denn nur immer wieder wählen?? Gerade in einer Zeit, in der die Änderungsdynamik zunimmt, wegen der gesteigerten Kommunikationsgeschwindigkeiten.