Ist Trump ein Präsident von Putins Gnaden? Warum die USA das unbedingt klären sollten und was Putin davon hätte?
Postfaktisch ist das Wort 2016 und obwohl ich es vorher nicht kannte, ist es für mich doch tatsächlich das Wort der Wahl. Die Menschen, nicht nur hier, glauben einfach jeden Scheiß, der die Ressentiments bestärkt. Und in den USA kommt bald ein Mann an die Macht, der nicht nur mir schier unglaublich erscheint. Wie konnte es soweit kommen?
Erst war es eine Kampagne einer Werbeagentur und die sogenannten Fake News, also postfaktisch. Doch die anfänglichen Gerüchte über eine Wahlmanipulation verdichten sich immer mehr. Mag sein, dass es purer Unwille ist, einen Donald Trump als US-Präsident zu sehen, aber inzwischen tritt selbst der noch amtierende US-Präsident Obama in Aktion.
Allerdings will er Vergeltung, was nicht unbedingt Aufklärung impliziert. Zumindest nicht die Frage der Rechtmäßigkeit der Wahl. Den Bericht dazu will Obama noch vor dem Amtswechsel präsentieren. Man darf also gespannt sein. Der Bericht sollte m.E. auch die Wahl implizieren, wenn das so schnell geht. Denn sonst entwickeln sich Verschwörungstheorien und es kommt zur Zersetzung des Vertrauens in Demokratie.
Es war ja schon ein passender Zeitpunkt für Trump, dass weitere Email-Details über Clinton kurz vor der Wahl auf Wikileaks erschienen. Wer hat die Daten wohl eingespielt? Finde den Profiteur und …
Schon während des Wahlkampfs hatte Trump gesagt, man solle Manipulationen melden. Er würde die Wahl ja auch nur anerkennen, wenn er gewinnen würde. Wußte Trump damals schon mehr? Eine Verschwörungstheorie – ganz recht. Aber davon wird es bald mehr geben, wenn Trump weiterhin diese Hinweise als “Schwachsinn” bezeichnet. Wenn man den Gerüchten nicht nachgeht, entstehen zwangsläufig Verschwörungstheorien.
Und dann war doch noch die Grünenabgeordnete Jill Stein, die nachzählen wollte. Clinton hätte bei computergestützten Systemen deutlicher verloren. In Michigan und Pennsylvania wurden die Neuauszählungsanträge abgelehnt, weil Stein gar keine Gewinnchancen hatte. Warum hat sich Frau Clinton nicht stärker engagiert? Oder hat man da hierzulande nicht mitgekriegt? In Wisconsin wurde geprüft, aber es gab offenbar keine Unregelmäßigkeiten. Die Fristen sind heute abgelaufen, vielleicht ging ja noch was ein.
Der CIA ging noch weiter und vermeldete, dass es russische Eingriffe beim Wahlkampf gab. Russische Hackersleut sollen zugunsten von Trump in das Wahlergebnis eingegriffen haben. Putin höchstpersönlich soll die Anordnung gegeben haben. Es soll Rache gewesen sein, für die Aussage von Clinton, die letzte russische Wahl sei nicht korrekt verlaufen. Putin verwandte ähnliche Worte wie Trump, um die Hackervorwürfe zu negieren.
Nur mal so gedacht, wenn es eine Manipulation der letzten US-Wahl gab – vielleicht so heftig, dass Clinton deshalb verloren hatte: Sollte man es veröffentlichen? Muss man dann vielleicht fürchten, das Vertrauen in die US-Institutionen zu verlieren? Klar wird Trump dagegen sein, der hat sich doch schon fast eingelebt. Er wäre auch der Hauptverlierer, naja obwohl: mit all der Aufmerksamkeit, die er hatte..
Sollte Putin wirklich etwas damit zu tun gehabt haben, hätte er doppelt gewonnen. Mit Trump einen besser gesinnten US-Präsidenten und wenn er nicht mehr das macht, was in Putins Sinn ist, veröffentlicht er den Wahlbetrug – über Wikileaks? Könnte man derart einen US-Präsident stürzen? In jeden Fall wäre es ein bedeutender Schaden für die USA. Vielleicht nicht so groß, wie der Irak-Krieg, aber ein sozusagen “Russischer US-Präsident” im Weißen Haus, das hat was…