Die Börsen weltweit, und so auch der DAX Handelnden, hängen an den Lippen der Tonangebenden in den Notenbanken – morgen wird es die EZB sein.
Seit Beginn des Monats ist der DAX trotz drei von vier roten Kerzen um über 1,5 Prozent gestiegen. Das ist auch den Notenbanken zu verdanken, welche ihre Niedrigzinspolitik weitertreiben. Diese werden nach besonderen Daten bestimmt. In den USA ist das die Arbeitlosenquote, respektive die Arbeitsmarktdaten, die die Zinsen bestimmt. Danach schaut die Chefin der US-Notenbank, FED, jedenfalls.
Gestern wurden dann neue Wirtschaftsdaten aus den USA veröffentlicht, die tatsächlich schlecht klangen. Schon die davor waren wenig versprechend. Dementsprechend glauben viele Marktteilnehmende nun, dass der Leitzins in den USA nicht steigen wird. Wenn die Zinsen niedrig bleiben, werden die Leute das Geld zu den Aktien tragen und damit die Kurse steigen lassen; so die Spekulation.
In Europa ist es die EZB, die die Zinsen bestimmt und auch hier fährt man schon lange eine Niedrigzinspolitik. Aber statt der Arbeitszahlen ist es die Inflation, auf die der EZB Chef, Draghi, schaut. Seine Hauptaufgabe ist die Kaufkraftregulierung. Da die Inflation im Euro-Raum (nicht Deutschland) immernoch niedrig ist, wird erwartet, dass auch die Zinsen niedrig bleiben. Doch die Details sind wichtig: Wird noch mehr Geld ausgeschüttet (QE-Programm) oder die Laufzeit verlängert?
Da es ja bekanntlich Negativzinsen gibt, also man für das Geld anlegen zahlen muss, werden auch in Europa viele (Banken) ihr Geld auf den Aktienmarkt werfen, da hier die Renditen noch akzeptabel sind. Das wird die Kurse vermutlich steigen lassen. Jedoch mit einer Limitierung. Denn damit wird auch der Euro im Vergleich zum US-Dollar steigen. Damit wird der Einkauf (auch an der Börse) für Leute aus dem Ausland teurer und damit könnten die Exporte zurückgehen.
Es ist also eine Spekulation – ups, stimmt ja, wir befinden uns an der Börse 😉