Warum kleine Webseiten-Betreibende die Arschkarte im DSGVO-Komplex gezogen haben.
Seit 2018 findet die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) auf allen Webseiten Anwendung. Die meisten kennen nur die Pop-Up-Fenster, die seither über den Bildschirm flimmern und die Leute nerven. Aber auch die Webmaster sind genervt davon, denn es ist ein riesen Aufwand.
Ja, der Datenschutz ist wichtig und der Datenschutz ist ein Exportschlager der EU. Sogar Kalifornien in den USA hat dieses Gesetz zum Vorbild genommen. Datenschutz darf nicht angegriffen werden und eine Transparenz ist durchaus wichtig. Wichtiger wäre es aber auch, wenn man die Richtigen trifft. Ich als kleine Webmaster bin aber der falsche Adressat.
Ich als Webmaster muss die ganzen Bestimmungen umsetzen. Ja, die Seite bietet Werbung. Leider bin auch in gezwungen, mir den Lebensunterhalt zu verdienen. Aber ich verdiene als Publisher nur einen Bruchteil von dem, was Google mit der Adsense Werbung einnimmt. Google muss dafür recht wenig einhalten und nicht mal adäquat Steuern zahlen.
Seit der Einführung der DSGVO war das m.E. vor allem in Boom für die Rechtsanwälte, die mit den Erklärungen und den Abmahnungen bestimmt einen Haufen Geld eingefahren haben, und zwar von kleinen Webmastern wie mir. Den großen Konzerne wie Facebook oder Google wird dagegen nicht auf die Finger gehauen. Ja, die haben die besseren Anwälte.
Aber die erheben die Daten auch. Ich als Webmaster profitieren am wenigsten von den Datenauswertungen und ich selbst werte die Daten nicht aus. Ich habe nur die normalen Statistiken wie die Besuchszahlen ohne IP-Adresse oder anderen Daten.
Die Politik haut hier also wieder mal auf die Kleinen und die Großen bleiben weitgehend unbehelligt. So läuft das ja immer, offenbar auch unter Kanzler Scholz – was eigentlich niemanden überrascht, wenn man den Skandal um die Warburg Bank in Hamburg bedenkt, die ihre Cum-Ex-Gewinn auf Geheiß von Scholz nicht zurückzahlen musste.
Diese DSGVO gehört geändert! Nicht die Webmaster sollten die Aufgabe der DSGVO übernehmen, sondern diejenigen, die Daten tatsächlich auswerten: Google und Co.