Was muss man in Berlin eigentlich gesehen haben, wenn man die deutsche Hauptstadt besucht? Ein kleine Sammlung von Geheim- und Tipps.
Es wird immer wieder gesagt, dass in Berlin der Bär steppt – vor allem bei der Kultur. Tatsächlich hat Berlin ja vor allem Kultur und Geschichte zu bieten, was einen Großteil der Wirtschaft ausmacht. Diese liberale Einstellung dort, hat auch die Wirtschaft angezogen, vor allem auch die jungen Unternehmen – die sogenannten Startups.
Um dieses Flair zu entdecken, gibt es gewisse Örtlichkeiten, die einem das näher bringen. Da die Interessen differieren, gibt es verschiedene Berlins zu entdecken. In Berlin gibt es eben mehr als den Reichstag, das Brandenburger Tor, die Siegessäule oder den Potsdamer Platz.
Berlin für Geschichts- und Kunstfans
Berlin ist vor allem für die Nazi-Zeit und den Kalten Krieg bekannt. Die Nazi Relikte finden sich vor allem im Untergrund der Stadt. Dafür gibt es den Verein “Berliner Unterwelten“, wo man durch die unzähligen Bunker und unterirdischen Gängen der Stadt geführt wird. Es wird im Übrigen dringend davon abgeraten, das auf eigene Faust zu tun. Als “Geheimtipp” gilt die Position (!) des sogenannten “Führerbunkers”, den es schon lange nicht mehr gibt. Dort stehen nun ein Spielplatz und Plattenbauten; und die Touristen, die sich über den Ort aufklären lassen.
Der Kalte Krieg verdeutlicht sich wohl am besten am Checkpoint Charlie in Mitte, entlang der Friedrichstraße. Hier standen sich die sowjetischen und US-amerikanischen Panzer gegenüber. Übrigens sieht man Modelle der sowjetischen Panzer im nahegelegenen Tiergarten. Das sowjetische Ehrendenkmal in Treptow ist allein wegen der Größe ein guter Anlaufpunkt für diese Zeit der Geschichte. Und – leider nicht umsonst – kann man eine Führung auf dem Teufelsberg im Westen von Berlin machen. Dort war die Abhörzentrale der CIA – mittendrin im Territorium des Warschauer Pakts. Und letztlich noch das Stasi-Museum in Lichtenberg.
Wer weiter zurück in die Geschichte will, findet sich auf der Museumsinsel wieder. Dort gibt es das Bodemuseum, das sich der mittelalterlichen und barocken Kunst widmet, sowie Münzen und einige Skulpturen ausstellt. Mehr Skulpturen und antike Geschichte findet sich im Neuen Museum – übrigens mit einer großen Ausstellung über die Ägypter. In der alten Nationalgalerie gibt es die Geschichte von Gemälden und dererlei mehr. Ein weiteres Kunstmuseum befindet sich hinter dem Bahnhof Zoo: Das Museum für Fotografie, nebst der Helmut Newton Stiftung – ja der, mit den Nackedeis 😀
Natürlich gibt es etliche Galerien, die kleinen und großen, die hier unerwähnt bleiben, da ich davon keine Ahnung habe.
Berlin und seine Partys
Vor allem unter den Jüngeren dürfte der Hauptreisegrund für Berlin die Lust auf Party sein. Und Berlin bietet sehr viele Möglichkeiten dafür. Je nach Musikart findet man den Club des Herzens in Berlin. Wer elektronische Musik bevorzugt, der kommt wohl kaum am Berghain vorbei. Ein Club mit mehreren Floors und weltberühmter Musikqualität. Nein, gewiss kein Geheimtipp und es ist auch nicht ganz so einfach reinzukommen.
Es gibt viele Locations, die nur vorübergehend existieren. Das hat einfache Gründe: Die Immobilienpreise und die Gentrication – was Hand in Hand geht. Viele Clubs können die steigenden Mieten schlicht nicht erwirtschaften. Dabei sind Elektroclubs in der Regel um die zehn Euro teurer als Rockläden. Davon gibt es auch viele, die aber auch dasselbe Schicksal erleiden. Ein Club sticht jedoch hervor, den es schon lange gibt: Der Duncker Club im Prenzlauer Berg. Wer “Touri-Action” mag, der geht am besten auf das RAW-Gelände in Friedrichshain oder die Kulturbrauerei, ebenfalls, im Prenzlauer Berg.
Die Kneipenlandschaft ist auch weit verbreitet und das derzeit höchste Ansehen hat, m.E., der Bereich “Kreuzkölln”. Es ist das Areal rund um den Landwehrkanal, der Kreuzberg und Neukölln verbindet. Die Simon-Dach-Straße in Friedrichshain ist schon zu sehr bekannt. Wer es gemütlicher mag, das findet man eher in den Seitengassen des Prenzlauer Bergs, abseits der Tourizentren, und in der Bergmannstraße in Kreuzberg.
Und ja, Berlin macht im Sommer einfach mehr Spaß. Aber dann sind auch die Clubs leerer als im Winter. Im Sommer gibt dafür oftmals Festivals und nicht selten ungenehmigt. Daher ist es auch unmöglich zu sagen, wo… Das macht daraus wohl einen wahren Geheimtipp. Aber auf manchen Grünflächen sammelt sich das junge Publikum, wie am Ostkreuz oder im Victoriapark oder auch an der Admiralbrücke am Kanal beim Urbankrankenhaus.
Berlin als Shopping-Paradies
Vor allem die vielen Shopping-Malls im Zentrum der Stadt, sowie die Marken-Restposten-Verkäufe boomen in Berlin und es werden, trotz der Pleite einer großen Mall, weitere gebaut. Das ist für einige sicherlich ein Grund für den Berlin-Besuch, doch man kann alternative Ecken finden.
In Friedrichshain, entlang der Wühlischstraße, finden sich viele kleine Modeläden – manche mit bekannten Marken, andere (noch) eher unbekannt – oder sogar selbstgemacht. Manche Läden lassen sich beim Nähen zuschauen, manche bieten nebenher noch einen paar Tische an, wo man einen Kaffee trinken kann.
Ein weiterer Hotspot befindet sich, nebst ebenfalls vielen gemütlichen Cafés, in der Bergmannstraße in Kreuzberg (in der Nähe des namensgebenden Kreuzbergs mit Wasserfall).