Der Ölpreis steigt wegen der steigenden Spannungen im Golf und auch andere Krisen bleiben ungelöst. Derweil steigen die US-Börsen.
Während der DAX fällt, steigt der Dow Jones – wie schon andere Indizes in den Tagen davor. Wie passt das zusammen?
Der Dow Jones erreichte gestern ein neues Allzeithoch und das hat vermutlich mit der undurchsichtigen Aussage des FED-Chefs Jerome Powell zu tun, der meinte, dass es eine konjunkturfördernde Zinspolitik geben muss. Was das genau bedeutet ist unklar, aber die Spekulationen über ein Absinken der Zinsen befeuern die Kurse.
Derweil macht die USA weiter Ärger und es soll Sanktionen gegenüber Frankreich geben, da sie etwas tun, was auch hierzulande erwartet wird: die Digitalsteuer. Warum Deutschland gegen diese Steuer innerhalb der EU war, wird nun klar. Frankreich ist da eben aus einem anderen Holz geschnitzt – das war schon bei der NSA-Skandale so.
Doch es sind nicht die einzigen Probleme, sodass der DAX auf Tauchstation geht. Der Brexit, die Handelskriege und Italien bleiben akute Schwierigkeiten, die die Kurse drücken. Wie man an den Zapfsäulen merkt, ist auch der Ölpreis gestiegen. Dieses Niveau hält der Rohstoff auch heute, denn der Konflikt in der Straße von Hormus scheint vorprogrammiert.
Da stellt sich natürlich die Frage der Zuverlässigkeit der Aussage der britischen Regierung, dass eine Fregatte kurz vor dem Eingreifen war und dass es sich um iranische Kräfte handelte, die den britischen Öltanker angreifen wollten. Den USA glaubt man das nicht, aber auch die britische Regierung hat in der Vergangenheit oft gelogen – man denke nur an den letzten Golfkrieg und die nicht gefundenen Massenvernichtungswaffen.
Aber schon die Tatsache, dass Kriegsschiffe dort verkehren, um die Tanker zu schützen, malt ein düsteres Bild – das auch Trump ausgelöst hat, indem er den Vertrag mit dem Iran einseitig gekündigt hatte. Der Ölpreis jedenfalls steigt und das ist in diesem Fall eher schlecht. Kein Zeichen steigender Konjunktur, sondern eskalierender Konflikte.
Charttechnisch fällt der DAX unter die Marke von 12.340 Punkten und es sieht fast nach einem Trendkanal nach unten aus. Der Seitwärtstrend ist jedenfalls gebrochen. Viele lauern auf neue Impulse, die heute wohl kaum kommen. Erst kommenden Dienstag gib es ZEW Konjunkturzahlen.