Derzeit grassiert noch eine andere Plage, außer Corona: Blattläuse und Bohnenläuse.
Erst dachte ich, es wären kleine Fliegen, die sich in den Pflanzen verstecken, doch schnell wurde klar, das sind keine Fliegen, sondern Läuse. Die Schwarze Bohnenlaus kann nämlich auch geflügelt sein und damit weite Strecken überwinden. Warum auch immer die Viecher gerade so zahlreich auftreten, aber man kann sie wieder loswerden.
Strategien gegen die geflügelte, schwarze Bohnenlaus
Die schwarze Bohnenlaus kann fliegen und sie lagert ihre Nachkommen in den Verzweigungen der Pflanzen. Dort zapfen sie den Flüssigkeitsstrom in der Pflanze an, um sich zu ernähren. Wenn man sie lässt, entstehen ganze Kolonien, die als kleine schwarze Böppel bald die Blätter zieren. Wie die anderen Blattläuse auch, verstecken sie sich auch oft auf der Blattunterseite. Die Blätter der Pflanzen verformen sich und man sieht die ersten Auswirkungen.
Nach dem ich die Plage als solche erkannt hab, begann ich zu recherchieren. Es gibt unzählige Seiten, die unzählige Tipps anbieten, die bei mir nicht funktioniert haben.
Zunächst habe ich begonnen, die kleinen Tiere zu zerquetschen. Ich habe die Verzweigungen abgewischt und die fliegenden Läuse zerdrückt. Sie fliegen nicht weg, sondern bleiben einfach da. Doch sie kamen schneller nach, als ich sie töten konnte. Ein Mal umgedreht, waren sie wieder da.
Dann füllte ich verbrauchtes Kaffeepulver in die Blumentöpfe. Bei grünen Blattläusen hat das schon mal ganz gut funktioniert. Doch bei den fliegenden Biestern, war es zwecklos. Also setzte ich einen Knoblauch Sud an: Gepresster Knoblauch in Wasser und sprühte es über alle Pflanzenteile. Außer dass alles nach Knoblauch roch, hatte es keinen Effekt auf die Läuse.
Dann fügte ich dem Knoblauch schwarzen Tee hinzu. Drei Beutel auf 1,5 Liter und stundenlang ziehen lassen. Die Blätter der Pflanzen bekamen Teeflecken und der Knoblauchgeruch zog wieder ein, aber die Läuse blieben davon unberührt. Sie gingen nicht mal weg. Auch den Knoblauch in die Erde drücken brachte hier nichts.
Ein weiterer Tipp, der im Internet oft zitiert wird, war Tabak. Das wolle ich nun wirklich nicht. Auch die Hinweise dazu kamen mir komisch vor. Man nehme Tabak oder Kippenstummel und lege sie in Wasser. Davon muss ich unbedingt abraten, auch wenn ich es nie probiert habe. Denn der Tabak und die Zigaretten enthalten viel mehr Stoffe, als nur den Tabak oder das Nikotin, das von der Takabpflanze zur Abwehr genutzt wird. Nach dem Artikel sollen es 4.800 Stoffe und 280 Gifte enthalten sein. So etwas leert man sich doch nicht in die Tomantenpflanzen!
Aber das Arsenal hatte noch zwei Trumpfe übrig: Brennesselsud. Man nehme zwei Hände voll Brennesseln und fülle es in zwei Liter Wasser. Das lässt man zwölf bis 24 Stunden ziehen und sprüht es dann auf. Nicht zu verwechseln mit Brennesseljauche, was als Dünger taugt. Der Sud ist aber noch voll mit der Säure und die mögen die Läuse dann doch nicht. Ich spritzte also den Brennesselsud auf die Pflanzen und siehe da, die Läuse flogen tatsächlich weg. Sie starben nicht, aber sie gingen. Doch mit dem Regen war auch der Effekt weg und die Läuse kamen wieder.
Das letzte Mittel, bevor ich aufgegeben hätte, war dann Schmierseife. Ja, das hat tatsächlich gut funktioniert. Nach zwei Mal sprayen waren nur noch vereinzelte Läuse zu sehen. Bitte beachten: Unbedingt natürliche Schmierseife benutzen, mit der man sich selbst übrigens nicht säubern kann. Normale Seife darf hierbei nicht eingesetzt werden!
Was übrigens von den Läusen nicht befallen war, war der Koriander. Den mieden sie wohl ganz, also werde ich künftig zu jeder Tomate einen Koriander einpflanzen.
Vielleicht war es letztlich auch alles zusammen, aber derzeit bin ich fast frei von den geflügelten schwarzen Bohenläusen.