Der Wermut hat vor allem für die Magen-Darm-Gegend und die Galle eine heilende Wirkung.
Wermut ist aufgrund der Thujon-Inhalts bekannt, der in höheren Dosen die Wirkung des Absinths ausmacht. Dieses Nervengift kann Halluzinationen auslösen. Doch die Pflanze enthält noch weitere Inhaltsstoffe, die durchaus positiv zu werten sind.
Wermut zählt man zu den Pflanzen der Amara Armonatica, also aromatische Bitterstoffe. Die Pflanze hat einen würzigen Duft und wird bereits seit langer Zeit als Heilpflanze eingesetzt. Im Mittelalter legte man das Kraut den Kindern in die Wiege. Es sollte die Dämonen abhalten.
Wermut hilft beim sogenannten Reizdarm, bei Verstopfungen und bei Gallenblasenerkrankungen. Die Wirkung auf den Magen ergibt sich durch die Reizung der Schleimhaut. Das bewirkt eine verbesserte Durchblutung des Verdauungstrakts und ermöglicht eine schnellere Resorption von Gasen – sprich, man muss weniger pfurzen. Außerdem wirkt es beruhigend, krampflösend, entzündungshemmend, antimykotisch und antibakteriell. Wermut entkrampft vor allem den Darm und wirkt ähnlich wie Dillsamen, Engelwurz, Gelbwurz, Kamille, Koriander, Pfefferminze oder Zimt.
Bei Gallenproblemen hilft Wermut, in dem es den Gallenfluss befördert. Vor allem nach der Behandlung von Gallenkoliken wird das Heilkraut empfohlen. Außerdem fördert es den Appetit und wirkt tonisierend auf Magen und Gallenblase. Wenn man des der Galle wegen einnimmt, dann am besten nach dem Essen.
Je höher die eingenommene Menge, desto mehr wirkt Wermut auch auf das Zentrale Nervensystem. Doch Vorsicht, die Menge macht das Gift und das ist bei Wermut das erwähnte Thujon. Ansonsten enthält Wermut 0,3 Prozent ätherische Öle, Sesquiterpenlacton Bitterstoffe, Flavonoide, Ascorbinsäure und Gerbstoffe.
Wermut kann man auf verschiedene Weise zu sich nehmen: als Tee, als Tinktur oder als Wermutwein, wie beispielsweise der Ciano. Die Tagesdosis von zwei bis drei Gramm sollte nicht überschritten werden und eine entsprechende Kur nicht länger als drei Wochen.
Der Tee des bitterschmeckenden Krauts kann je nach Geschmack mit einem viertel oder ganzen Teelöffel pro Tasse getrunken werden. Die Menge in eine Tasse geben, mit heißem Wasser übergießen und für drei bis sieben Minuten bedeckt ziehen lassen. Ein bis zwei Tassen am Tag sind ausreichend für eine Phytotherapie.
Wermut schafft Schwermut
Wermut schafft Schwermut …