Der DAX steht seit einiger Zeit im Spannungsbogen der Politik und man kann durchaus merken, wie der Kapitalismus sich mit Strafzinsen selbst auffrisst.
Der DAX ging gestern mit einem leichten Minus bei 11.747 Punkten aus dem Handel. Die leichten Erholungen von Mittwoch und Montag könnten aber ein Signal für eine kleine Trendwende sein, zumindest charttechnisch. Wie viel das bei politischen Börsen hilft, ist aber fraglich. Die Kurse steigen leicht. Doch das ist nur marginal, denn ein Tweet von einem Idiotes könnte alles wieder fallen lassen.
Dieser leichte Aufschwung könnte auch der US-Notenbank FED zu verdanken sein. Die hat zwar die Zinsen leicht gesenkt, doch das war offenbar keineswegs eine einheitliche Entscheidung. Einige der Ratsmitglieder waren wohl gegen eine Zinsabsenkung. Derweil trifft sich das who-is-who der Notenbanken in Jackson Hole. Dort wird Jerome Powell, der Chef der US-Notenbank FED, eine Rede halten. Man hofft, dass diese alles tun werden, um eine Rezession zu vermeiden.
Doch das wird gar nicht so einfach, denn die Politik des Trump – Steuern runter und Handelskrieg – führt zu einem riesigen Schuldenberg. Der Dow Jones fällt und das könnte sich auch auf den DAX auswirken. Der größte Gläubiger ist dabei China! Deren Währung – der Yuan – ist weiter gefallen und das vergünstigt Produkte aus China. Ein weiterer Schritt im Währungs- und Handelskrieg?
Der Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat diese Woche ja ein Verbot für Strafzinsen ins Spiel gebracht. Das ist meines Erachtens nur eine Show, denn die Banken nennen es dann einfach anders. Kontoführungsgebühren, Verwahrgebühren oder was auch immer – die Banken waren da schon immer erfinderisch.
Sollte es also soweit kommen – und es sieht stark danach aus – würden keine Strafzinsen, sondern etliche Gebühren fällig. Also reiner Wahlkampf, was der Scholz da macht. Außerdem werden die Sparenden hierzulande schon seit Jahren quasi enteignet, denn durch die geringen Zinsen frisst die Inflation das Guthaben auf. Der Kapitalismus als Konzept hat sich überlebt. Das liegt vielleicht auch an dem Motto der Nachkriegszeit: Mach Schulden und Du bist jemand.