Meine Mitarbeit bei Deutsche Wohnen und Co Enteignen hat mir neuen Mut gegeben. Es gibt mir Hoffnung und damit meine ich nicht nur das Anliegen.
Die Wohnung als heimischer Hort der Unantastbarkeit, der Ort des Rückzugs, den man unangefochten erleben kann, ist heilig. Meines Erachtens dürfte man Grund und Boden nicht handeln, vielleicht ist das Eigentum daran schon falsch. Aber enteignen? Ja, denn es wird alljährlich Boden enteignet. Oftmals wegen der subventionierten Kohle, ein Geschäft das seit den 60er Jahren nicht mehr rentabel ist, aber auch um den Straßenbau voranzutreiben. Dabei braucht es eine Verkehrswende und nicht mehr Straßen. Also ein klares Votum für die Enteignung im Sinne des Gemeinwohls.

Doch es gibt noch eine Sache, die mich frohen Mutes stimmt. Das sind die Menschen hinter dieser Organisation. Nun habe ich schon einige politische Organisationen erlebt, meist mit Leuten des mittleren Alters. Doch das ist bei Deutsche Wohnen und Co enteignen (DWE) anders. Hier sind es vor allem jüngere Menschen, die meines Erachtens zusammen mit FFF die künftige Elite dieses Landes abbilden.
Die Organisation, die entwickelt wurde, um diese Mammutaufgabe zu stemmen, ist überaus beeindruckend. Sie ist verwurzelt, selbstorganisierend und voller Arbeitsstunden von Hunderten Menschen.
Es ist aber nicht nur diese Fleißigkeit, die beeindruckt, vor allem ist es die Freundlichkeit im Umgang miteinander. In der Wirtschaft ist, oder zumindest war man es gewöhnt, dass man mal einen Anschiss bekommt. Doch wo es keine entgeltliche Schuldigkeit gibt, ist das nicht möglich. Dabei hinterfragt man sich bei der Vergegenwärtigung, dass es überhaupt so ist, ist eigentlich doch gruslig bis unmenschlich.
Doch von solch einer Stimmung gibt es nicht mal eine Spur. Es ist wie ein zweiter Job, der für manche sogar zum unbezahlten Zweitjob geworden ist. Diese viele Arbeit für ein hehres Ziel, um Menschen zu helfen, deren Schicksal sie teils nicht mal teilen. Dabei sind sie so geduldig mit Älteren, die mit den technischen Herausforderungen ihre Probleme haben und ich muss zugeben, das betrifft mich auch schon.
In antikeren Zeiten nannte man solch ein Verhalten christlich, doch dieses Wort kann wohl kaum noch von der entsprechenden Religionsgemeinschaft für sich reklamiert werden, wenn sich darunter der Selbstsüchtige hüllt.
Es geht neben dem menschlichen Umgang miteinander auch darum, dass die Sprache korrekt anwendet wird. Damit meine ich das, was im Volksmund als “gendern” bekannt ist. Denn Diskriminierung, wie sie in der Sprache ganz offensichtlich vorkommt, beginnt im Gedanken. Die Tat ist das Ende dieses Konstrukts, und – wie allgemein bekannt – muss mensch immer am Anfang beginnen – auch wenn das als Tautologie erscheint.
Die nächste Generation wird vieles besser machen, davon bin ich überzeugt. Die Kraft und Aufopferung einer Generation, deren soziales Verhalten eine so freie und freundliche Atmosphäre bildet, wird diese Welt sicherlich zu einem besseren Ort machen, sofern meine und die ältere Generationen überhaupt noch genug Bewohnbares hinterlässt.