Der Lavendel mit seinem betörenden Duft ist eine wichtige Heilpflanze, die man früher nicht nur zum Waschen nutzte.
Lavendel ist eines der wichtigsten Heilkräuter für den Menschen – ähnlich der Kamille. Das wunderschön blühende Violett der Pflanze ist im Hochsommer auf vielen Balkonen und noch mehr Gärten zu bestaunen. Vor allem die Hummeln fliegen es vorzugsweise an.
Lavendel wird schon seit Langem genutzt und hat seinen Namen aus dem Lateinischen: lavare bedeutet waschen. Auch Caesar pflegte das Baden mit Lavendel, denn die Heilpflanze hat viele positive Eigenschaften.
Inhaltsstoffe und Wirkung von Lavendel
Der Lavendel enthält bis drei Prozent ätherische Öle, Cumarine, zwölf Prozent Lamiaceenegerbstoffe, Flavonoide, Phytosterole, Phenolcarbonsäuren. Und die Einsatzgebiete sind mannigfaltig!
Zuvorderst ist die beruhigende Wirkung zu nennen. Derart wird Lavendel zum Einschlafen oder bei Prüfungsangst genutzt. Es beruhigt, löst Ängste auf und hilft, Serotonin auszuschütten. Es hat eine blutdrucksenkende Wirkung und kann auch nervöses Herzleiden mildern. Vor allem die äußere Anwendung kann Kreislaufstörungen beheben. Frauen, die während des Prämenstruelles Syndrom (PMS) leichter reizbar sind, können mit Lavendel entspannen.
Der zweite große Punkt für Lavendel ist die Förderung der Galle. Lavendel ist cholagog, was es als galletreibend beschreibt. Allerdings sollte man bei Gallensteinen, akuten Gallenentzündungen und Tumoren darauf verzichten, dann ist es kontraproduktiv.
Die Heilpflanze ist gut bei Blähungen, bei Reizdarm oder Reizmagen, bei Appetitlosigkeit, nervösen Darmbeschwerden, Krämpfen oder Meteorismus. Zudem hilft es bei Keuchhusten, Bronchitis oder Asthma. Dafür nimmt man angewärmte Brustkompressen mit dem beruhigenden Öl vom Lavendel – meist in Kombination mit Melisse. Auch beim klassischen Schnupfen hilft Lavendel. Hierfür sorgt ein Fußbad, das gerne auch mit Rosmarin, Beifuß oder Wacholder gemischt werden kann. Bei Gicht hilft Lavendel äußerlich.
Lavendel gehört zu den wenigen Ölen, die man unverdünnt auftragen kann. Es wirkt auch regenerationsfördernd und ist entzündungswidrig bis schmerzlindernd. Das gilt auch bei Sonnenbränden und Verbrennungen. Äußerlich angewandt fördert es auch die Durchblutung. Der Lavendel beruhigt auch die Haut und mindert den Juckreiz. Das ist besonders interessant, denn Lavendel hält die Mücken auf Distanz. Das gilt auch für die Motten! Last but not least schützt es auch gegen Pilze.
Lavendel | Sammeln und Verwenden
Der Lavendel wird am besten zwischen 10 Uhr und 11 Uhr gesammelt. Dann ist der untere Blütenkranz offen. Vor allem Lavendel-Tee ist gut für die Aufnahme. Dafür ein Teelöffel des frischen Krauts auf eine Tasse heißes Wasser, das man fünf Minuten ziehen lässt.
Man kann es auch räuchern, was den Stress vermindert und böse Krankheitsgeister fernhält. Es gleicht aus, stärkt Seele und Nerven und soll die Menschen offen für Visionen machen. Als Badezusatz nimmt man bis zu 100 Gramm für ein Vollbad.
Zuletzt noch ein Rezept für infektiöse Hauterkrankungen: 4 EL Lavendelblüten und 8 EL Eichenrinde, Kalmuswurzel und Kamillenblüten mit einem Liter heißem Wasser übergießen, zehn Minuten ziehen lassen und abgießen. Dieses Gemisch gibt man dann dem Badewasser hinzu.