Das Zeitalter der Gewerkschaft ist vorbei, könnte man sagen. Diese wehren sich dagegen und geben der Gesellschaft einen falschen Drall.
In Stuttgart demonstriert die Gewerkschaft mit der Belegschaft von Bosch gegen das Diesel-Fahrverbot. Es geht ihnen dabei nur um den eigenen Job. Dabei treibt die Belegschaft die Angst an – Angst vor dem sozialen Abstieg, Angst dass man bald selbst zu den Leute gehört, die man zuvor gerne mal als Assoziale und Faulenzer beschimpft hat – Empfänger von Hartz IV.
Dass Menschen durch die Abgase sterben ist dabei völlig egal. Man spricht es nicht laut aus, aber es ist ihnen egal. Man will seinen eigenen Egoismus durchsetzen und will sich nicht das Recht nehmen lassen, dreimal im Jahr in Urlaub zu fahren. Nach mir die Sintflut, sollen die Kinder doch am Plastik nagen. Hauptsache mir geht es gut und ich kann mit meinem drei Tonnen schweren Auto meinen 100 Kilo-Körper durch die Gegend wuchten.
Die Gewerkschaft verfolgt dabei ein anderes Ziel – man will überleben. Dafür kooperiert man auch mal mit denjenigen, die man die letzten Dekaden verteufelt hat, die Arbeitgebenden. Die Firmen sollen dem Umweltschutz Adieu sagen, damit diese Leute ihre Jobs behalten. Denn sonst fehlt den Gewerkschaften auch das Geld und sie schauen ihrem Ende entgegen.
Das Halten des Status quo auf Teufel komm raus, das ist die Devise, von der sich sogar die Autoindustrie langsam verabschiedet. Über Dekaden hat man alles getan, um die Elektroautos zurückzuhalten. Denn man wollte erst noch mit dem Verbrennungsmotor verdienen. Doch die Konkurrenz ist weitergegangen und man hat zulange gezaudert. Man hat die CDU dafür bezahlt, dass sie die Veränderungen aufhält und der CSU-Verkehrsminister Andreas Scheuer ist wohl der willigste Handlanger dieser Lobbyarbeit. Schließlich wollen die Konservativen die Fahrverbote per Gesetz verhindern.
Die Umwelt ist ja egal, obwohl bald täglich Fachleute warnen, dass viele Menschen sterben und auch wir unseren Wohlstand verlieren werden. Doch diese Sicht würde ein langfristiges Denken erfordern, was offenbar bei der Mehrzahl der Menschen, die dann auch die Konservativen wählen, nicht vorhanden ist.
Wenn die Konservativen diese Entwicklung anhalten, werden wir das Kohle-Problem 2.0 erhalten – dreckig und mit dem Dieselpfennig (als Anlehnung an den Kohlpfennig). Denn die Kohleindustrie ist schon seit Dekaden nicht mehr wirtschaftlich, man hält sie am Leben, damit ein paar Leute ihren Arbeitsplatz erhalten.
Die Kosten für den Klimawandel haben die Konservativen schon extrem stark erhöht. Denn jetzt muss etwas getan werden und das wird uns alle richtig teuer zu stehen kommen. Inklusive Arbeitsplatzverlust, versteht sich – nicht nur ob der Umwelt, sondern auch ob der Digitalisierung. Hätte man früher reagiert, wäre es günstiger geworden. Aber die Leute haben ja die Konservativen gewählt.
Es bleibt nur noch eine Lösung: das Bedingungslose Grundeinkommen! Das wird zwar für viele weniger Geld bedeuten, aber auch mehr Freizeit – und Zeit ist doch der ultimative Faktor.
Im Übrigen bin ich dafür, dass die “AfD” verboten wird.